über mich

Im Augenblick leben, Spielfreude, Entdeckerin sein.


Rückblickend sehe ich, wie stark das Ringen um Präsenz mein Leben prägte.
Heute erkenne ich deutlicher denn je, dass präsent sein – also bewusste, wertfreie Wahrnehmung – gleichermaßen grundlegend ist für das persönliche Wohlergehen, wie für ein konstruktives Miteinander. Die feinere Wahrnehmung, bei gleichzeitig tieferer Verbundenheit, schenken mir Zuversicht. Und Aussicht auf ein Miteinander in der Werte, wie Wertschätzung und Verbundenheit alltäglich erfahren werden können.

Wie lässt sich Präsenz vermitteln?

Diese Fragestellung beschäftigt mich seit 1995. Parallel zu meiner Arbeit als freischaffende Schauspielerin arbeite ich mit Menschen aus anderen Berufen, die professioneller auftreten, konstruktiver kommunizieren oder sich persönlich weiterentfalten wollen.

Es war überraschend für mich wahrzunehmen, wie sehr Menschen sich in ihrem beruflichen und privaten Alltag von ihrer Körperwahrnehmung entfernt haben. Das Arbeiten im digitalen Raum verstärkt dies noch.

Im Laufe der Jahre habe ich Praktiken entwickelt, die der wertschätzenden Kommunikation mit sich selbst und anderen dienen. Ich durfte dies Dank der intensiven Zusammenarbeit mit tausenden von Menschen erproben. Die Präsenz-Methode ist das sich stetig weiterentwickelnde Resultat.

Es ist beglückend für mich zu sehen und zu hören, wie schön Menschen werden, wenn sie authentisch agieren. Ein Gedanke aus der alten Kultur des Zen-Buddhismus, bestätigt meine Erfahrung:

„Wenn Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit. Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es.“

Entdeckung der Qualität von Präsenz im Alltag

Als Mutter eines inzwischen erwachsenen Sohnes und einer Tochter, erlebte ich die unglaubliche Herausforderung, die darin liegt im Beruf und der Familie gestaltend tätig zu sein.

Durch das Reflektieren von Krisen erkannte ich unter anderem, wie hilfreich es ist einfache alltägliche Vorgänge präsent zu erleben. Damit verwandelt sich „Stress haben“ in das Gegenteil – einen Augenblick präsent zu erleben. Dies half mir auch mit starken Schmerzen umzugehen. Die Qualität von Präsenz im Alltag bewusster gelebt, führten zu neuer Lebensqualität. Dieser Herausforderung stelle ich mich gerne – Augenblick für Augenblick.

Der deutsche Dichter Friedrich Rückert drückte es vor 200 Jahren so aus:

„Dein Vergangenes ist ein Traum und dein Künftiges ist ein Wind; hasche den Augenblick, der ist zwischen den beiden, die nicht sind.“

Wie lässt sich Präsenz bewusst herstellen?

Ich liebte es schon als Kind und Jugendliche auf der Bühne zu stehen. Es waren diese konzentrierten Augenblicke des Daseins, die mich faszinierten und die ich nach meinem Schauspielstudium professionell weiter erkunden konnte am Schauspielhaus in Frankfurt. Ich entdeckte, wie die verstärkte Selbstwahrnehmung zu verstärkter Wahrnehmung führt.

Die Frage, wie ich arbeiten und leben möchte, führten mich raus aus bestehenden hierarchisch patriarchalen Strukturen. Ich entwickelte Solos und baute das Künstlerkollektiv TEXTxtnd mit auf. Drei Jahrzehnte sammelte ich Erfahrung darin, Präsenz auf der Bühne oder vor der Kamera herzustellen.

Die Spielfreude ermöglicht es Im Augenblick leben, Entdeckerin sein. Ich vermute als kleine Kinder waren wir alle unbewusst präsent. Diese Qualität gilt es nun bewusst immer wieder zu entdecken. Ich zitiere Friedrich Schiller in meinem Buch:

„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“